Bitte informieren Sie sich in welchem Fall ein Nachteilsausgleich begründet ist:
BEGRÜNDETE ANTRÄGE
Die folgenden Beispiele zeigen, wann einem Antrag auf Verbesserung
der Wartezeit in der Regel stattgegeben werden kann. Zu beachten ist,
dass nicht nur der Antragsgrund nachzuweisen ist, sondern auch die
Auswirkung des Antragsgrundes auf den Zeitpunkt des Erwerbs der
Hochschulzugangsberechtigung.
- BESONDERE SOZIALE GRÜNDE
- Besondere gesundheitliche Gründe:
- Längere krankheitsbedingte Abwesenheit vom Unterricht
(fachärztliches Gutachten)
- Schwerbehinderung von 50 oder mehr Prozent
(Ausweis oder Feststellungsbescheid des Versorgungsamtes).
- Längere schwere Behinderung oder Krankheit
(fachärztliches Gutachten).
- Sonstige vergleichbare besondere gesundheitliche Gründe
(fachärztliches Gutachten).
- Schwangerschaft der Bewerberin während der Schulzeit
(fachärztliche Bescheinigung oder Geburtsurkunde des Kindes).
- Zuzug aus einem nicht deutschsprachigen Gebiet nach
Deutschland, wenn keine deutschsprachige Schule besucht
wurde (amtliche Bescheinigung über den Zeitpunkt des Zuzuges
oder sonstige zum Nachweis geeignete Unterlagen).
- BESONDERE FAMILIÄRE GRÜNDE
- Sie versorgten eigene minderjährige Kinder während der
Schulzeit, andere Personen waren hierfür nicht vorhanden
(Geburtsurkunden der Kinder in Verbindung mit geeigneten
Nachweisen darüber, dass andere Personen für die Versorgung
nicht vorhanden waren - zum Beispiel Bescheinigung des
Sozialamtes).
- Sie versorgten pflegebedürftige Verwandte in aufsteigender Linie
oder Geschwister während der eigenen Schulzeit, andere
Personen zur Pflege waren nicht vorhanden (Nachweis über
Leistungen in den Pflegestufen II oder III nach dem Sozialgesetzbuch
XI oder fachärztliche Bescheinigung über die Pflegebedürftigkeit
in Verbindung mit geeigneten Nachweisen darüber, dass
andere Personen für die Versorgung nicht vorhanden waren -
zum Beispiel Bescheinigung des Sozialamtes).
- Vor dem Erwerb Ihrer Hochschulzugangsberechtigung lebten
unversorgte minderjährige Geschwister in häuslicher Gemeinschaft
mit Ihnen. Andere Personen waren zur Betreuung nicht vorhanden
(Geburtsurkunden der Geschwister in Verbindung mit
geeigneten Nachweisen darüber, dass andere Personen zur
Betreuung nicht vorhanden waren - zum Beispiel Bescheinigung
des Sozialamtes).
- Vor dem Erwerb der Hochschulzugangsberechtigung verstarb ein
Elternteil oder beide Eltern. Sie hatten das 25. Lebensjahr noch
nicht vollendet und waren ledig (Sterbeurkunden der Eltern und
Erklärung über den damaligen Familienstand).
- Wegen Umzugs der Eltern wechselten Sie vor dem Erwerb der
Hochschulzugangsberechtigung mehrmals die Schule (Abgangszeugnisse
sowie Meldebescheinigungen der Eltern).
- Sonstige vergleichbare besondere familiäre Gründe (zum Nachweis
geeignete Unterlagen).
- Zugehörigkeit zum A-, B- oder C-Kader der Bundessportfachver-
bände von mindestens einjähriger, ununterbrochener Dauer während
der letzten drei Jahre vor dem Erwerb der Hochschulzugangsberechtigung
(Bescheinigung des zuständigen Bundessportfachverbandes).
- Sie waren Bundessieger im Wettbewerb "Jugend forscht",
"Bundeswettbewerb Mathematik", "Jugend musiziert" oder
"Bundeswettbewerb Fremdsprachen" während der letzten drei
Jahre vor Erwerb der Hochschulzugangsberechtigung
(Siegerurkunde in beglaubigter Kopie).
- Sonstige vergleichbare besondere Gründe (zum Nachweis geeignete
Unterlagen).
UNBEGRÜNDETE ANTRÄGE
In den folgenden Fällen hat der Antrag grundsätzlich keinen Erfolg:
ERGÄNZUNG ZU 2f
- Ohne dass eine Notlage vorlag, halfen Sie während der Schulzeit
im elterlichen Haushalt, Geschäft oder Betrieb mit.
- Krankheit der Eltern, sofern nicht 2b gegeben ist.
- Verlust eines Elternteils oder eines anderen nahen Verwandten
vor Erwerb der Hochschulzugangsberechtigung, sofern nicht
Nummer 2d gegeben.
- Zerwürfnis oder Scheidung der Eltern.
ERGÄNZUNG ZU 5
- Durch Ablegung einer Nichtschülerreifeprüfung oder dem Besuch
eines Gymnasiums eines bestimmten Typs entstand Ihnen eine
Benachteiligung.
- Sie besuchten ein Gymnasium eines Landes mit neugestalteter
Oberstufe.
- Sie erwarben Ihr Abitur in einem Land mit Zentralabitur.
- Sie besuchten eine Schule, in der Lehrermangel und schlechte
räumliche Verhältnisse herrschten.
- Sie glauben, durch ungerechte Beurteilung benachteiligt worden
zu sein.
- Krankheit in der Abiturprüfung.
- Sie hatten einen weiten und zeitraubenden Schulweg.
- Sie nahmen an einem Austauschprogramm teil.